Was soll Dein Bergrad können?
Ob Du mit Deinem Bike fliegen willst, Kunststücke, Salto, über Hindernisse, oder einfach Berg rauf und Berg runter, über Hügel, oder steile Berge, durch die Pampa, oder durch den Dschungel, DAS macht den Unterschied!Es gibt nicht das eine Mountainbike. Es gibt auch nicht das eine Hardtail oder das eine Fully. Jeder Hersteller interpretiert das Mountainbike so, wie er es glaubt, am Besten verkaufen zu können. Die einen richten sich lieber an die Profis, die gerne bereit sind, viel Geld für das beste Rad auszugeben und die anderen produzieren für den Breitensport. Es ist klar, dass dabei nicht die gleichen Radtypen herauskommen werden. Und dennoch versuchen sie, die Räder gleich zu benennen, damit der Kunde sich besser orientieren kann.
Hin und wieder gelingt das gut, hin und wieder nicht. Beim Mountainbike ist die Qualität natürlich sehr entscheidend. Du kannst nicht erwarten, dass Du mit einem 1000 Euro Hardtail ein Mountain of Hell Rennen gewinnen kannst. Dafür ist ein Fully für 6000 Euro besser geeignet.
Diese Auswahl dient also der Orientierung. Auf jeder Mountainbike-Seite im Netz kannst Du andere Kathegorien finden. Jeder hat seine eigenen Ansichten und Vorlieben. Ich saß zum Beispiel noch nie auf einem Freeride - kenne mich kein bisschen damit aus. Und auch die Fullys sind mir zu teuer. Dennoch habe ich mal ein gebrauchtes getestet und fand es wahsinnig toll. Aber selbst das gebrauchte war mir mit 2500 Euro immer noch zu teuer. Meine aktuellen Hartails haben 700 bzw. 1200 Euro gekostet. Und ich fahre nicht über Trails, aber durchaus über Schnee und Eis.
Hardtail
Sie sind der Klassiker unter den MTBs. Anfänger kaufen sich gerne eins. Sie sind günstig, leicht zu pflegen, es geht nicht so schnell was kaputt und man kommt damit den Berg hoch und wieder runter.Bulls Copperhead[*], 29", 22 Gänge, oder Scott Scale 970, 29", 12 Gänge, beide für unter 1200 Euro.
--> Ich fahre seit 7 Jahren ein Bulls-Hardtail (29", 30 Gänge) und seit 3 Jahren ein Cube-Hardtail, (27.5", 12 Gänge) und bin mit beiden sehr glücklich!
Cross Country
Cross Country Mountainbikes sind die deutlich anspruchsvolleren Hardtail-Mountainbikes. Während Du ein gutes Hardtail schon für unter 1.000 Euro bekommst, ist ein Cross-Country unter 2.000 Euro schwer zu bekommen. Aber genau wie beim Hardtail fährst Du auch mit dem Cross Country die Berge hoch und runter.Rinos Gaia[*], 29", 12 Gänge, oder Lapierre Zesty TR 3.9, 29", 11 Gänge, beide gibt`s für jeweils unter 2500 Euro, oder LOBITO MT20[*], 29", 12 Gänge, Carbon-Rahmen, für etwas weniger als 2000 Euro.
All Mountain
Mit dem All Mountain kannst Du schöne Radtouren durch die Berge machen. Mit ihm kannst Du aber auch anspruchvollere Trails hinunter sausen. Das All Mountain ist quasi der Alles-Könner unter den Mountainbikes. Preislich liegt es zwischen Cross-Country und Fully.Cannondale Habit, 29", 12 Gänge, für 2500 Euro oder Spectral CF9, 29", 12 Gänge, Federweg 160 mm, für 5000 Euro, oder JEFFSY CORE 5, 29", 12 Gänge, Carbon-Rahmen, für 6000 Euro.
Fully
Wenn Du mit hohem Thempo bergab rasen willst, ist das Fully die erste Wahl. Ein Full Suspension besitzt eine Federung vorne und hinten. Damit werden Schläge und Stöße abgefangen. Mit einem Fully fährst Du anspruchsvolle Trails mit Hindernissen und Sprüngen. Dem entsprechend sind sie sehr teuer. Dafür hast Du aber auch wesentlich mehr Fahrspaß.SCOTT Spark 970[*], 29", 12 Gänge, für 3400 Euro oder Cube Stereo, 29", 12 Gänge, Federweg 140 mm, für 7000 Euro.
Freeride
Diese Räder sind für Kunstsprünge gemacht. Stichwort: Slopestyle. Hier musst Du auf das Material achten - auch diese Räder sind teuer. Aber wenn man es kann - bringen sie ebenfalls jede Menge Fahrspaß.Stitched CFR Trial, 24", Gewicht: 9.95 kg Werkstoff: Carbon (CFR), für 2500 Euro oder Torque DH CLLCTV, 27.5", 7 Gänge, Federweg vorne: 190 mm, Gewicht: 17.10 kg, für 3000 Euro.
Snowbike / Fatbike
Es ist leider mittlerweile sehr schwer, Fatbikes - ohne Motor - zu finden. Da muss man echt lange recherchieren, bis man ein vernünftiges findet. Fatbibes mit Motor haben einfach zu viele Vorteile und werden deutlich häufiger gekauft. Ich würde sagen, das Verhältnis ist mindestens 10zu90.REOTEL[*], 26x4.0 Zoll, 30 Gänge, für 750 Euro, oder ENGWE E-Bike[*], 26x4.0 Zoll, 7 Gänge, für 1400 Euro, oder FAXIOAWA[*], 26x4.0 Zoll, 30 Gänge, für 2600 Euro, oder Himiway E-Bike[*], 26x4.8 Zoll, 7 Gänge, für 2700 Euro.
Racebike / Downhiller
Einigkeit herrscht darüber, dass man mit einem Racebike / Downhiller jede Menge Spaß im Trail haben kann. Die Kritik ist, dass ein Downhiller eigentlich keinen Sinn macht, weil das, was ein Racebike / Downhiller kann, kann ein Enduro heutzutage auch.Je nach Geschmack haben die Downhiller / Racebikes vorne einen 29" und hinten einen 17,5" Reifen und einen Federweg zwischen 140 bis 200mm.
Hier ein Downhiller / Racebike für satte 10.000 Euro: Ransom-900, Carbon-Rahmen, Federweg: 170 mm, 29", 12 Gänge. Und hier eins für 2700 Euro: JAM 6.8 29", 12 Gänge.
Allroad-MTB
Ein Allroad-MTB soll im Großstadt-Dschungel genauso nutzbar sein, wie am Berg, oder auf der Strecke. Preislich fängt es ganz klein an, schon für 500 Euro. Es sind sogenannte Einsteiger Mountainbikes.Cube Aim Pro, 29", 16 Gänge, für 600 Euro, oder Airtracks, 29", 12 Gänge, für 1000 Euro.
Auch Kinder-MTB findet man in dieser Kathegorie:
Bergsteiger Kodiak: Einsteiger Fully, für Jungs und Mädels, 26", 21 Gänge, für 369 Euro.
Trailbike
Trailbikes sind die anspruchsvollen Alles-Könner unter den Mountainbikes. Du kannst mit ihnen deinen Home-Trail genauso gut absolvieren, wie die anspruchsvollen Trails im Wettbewerb.Ein Trailbike kann ganz locker auch mal über 10.000 Euro kosten. Einsteiger-Bikes gibt es ab 2000 Euro. Es gibt sie mit und ohne Motor. In jedem Fall ist der Fahr-Spaß garantiert!
Marin Rift Zone 1 29", 11 Gänge, Federweg: 140 mm, für 2000 Euro, oder HUGENE 2 CF 29", 12 Gänge, Carbon-Rahmen, Federweg: 140 mm, für 3500 Euro, oder Specialized S-Works Turbo Levo SL Gen2, 29"/27.5", 12 Gänge, für 14.000 Euro.
Enduro
Diese Mountainbikes sind nicht ausschließlich für die Abfahrt konzipiert. Enduros müssen alles beherrschen. Sie haben in der Regel einen hohen Federweg, stark profilierte Reifen, sind vollgefedert und sowohl für Anfänger, als auch für Profis geeignet.Ein brauchbares Enduro fängt bei 3000 Euro an und nach oben gibt es kaum eine Grenze: Specialized S-Works, 29", 12 Gänge, für 12.000 Euro. Santa Cruz Hightower LT, 29", 12 Gänge, für 6400 Euro, oder Trek Remedy 7 27.5", 12 Gänge, für 3100 Euro.
Pumptrack
Diese Bikes haben nur einen einzigen Gang. Beim Fahren wird nicht getreten, sondern gepumpt. Der Fahrer drückt sein Rad nach unten und versucht so, den Parkour als Schnellster zu bewältigen. Früher hat man für diese Disziplin ein BMX genommen, heutzutage gibt es extra gebaute Pumptrack Bikes.Preislich geht es bei 500 Euro los: Subrosa Altus BMX, ist für Pumptrack geeignet, hat 1 Gang, ist robust und sehr wendig.
THE BRUCE 1, 100 mm Federweg, Aluminium-Rahmen, 11,3 kg, extrem belastbar und stabil, für 900 Euro. SCOTT VOLTAGE YZ 0.1, 26", 1 Gang, für 1500 Euro.
E-Bike
Als E-Bike wird in der Regel ein Fahrrad mit Elektromotor-Unterstützung bis 25 km/h verstanden. Im Gegensatz dazu gibt es das sogenannte Speed-Pedelec. Diese Räder sind zulassungspflichtig. Ein Radfahrer ohne Füherschein darf damit in Deutschland nicht fahren.Hier einige E-Bikes von 1400 bis 14.000 Euro:
ENGWE E-Bike[*], 26x4.0 Zoll, 7 Gänge, für 1400 Euro. Himiway E-Bike[*], 26x4.8 Zoll, 7 Gänge, für 2700 Euro. Cube Stereo Hybrid 140 HPC Pro 750, 750 Wh, 29", Fully, für 4500 Euro. Neuron:ONfly CF 9, 27.5", 12 Gänge, Federweg 140 mm, für 7000 Euro. Ransom-900, Carbon-Rahmen, Federweg: 170 mm, 29", 12 Gänge, für 10.000 Euro. Specialized S-Works Turbo Levo SL Gen2, 29"/27.5", 12 Gänge, für 14.000 Euro.
Die Vergangenheit
Das erste Mountainbike (1973) war ein zum Downhiller umgebauter Cruiser, einzig dafür da, den Berg hinabzusausen. 1977 baute Joe Breese das erste echte Mountainbike, wobei er sich an den Cruisern (dicke Reifen), am Rennrad (Gangschaltung) und am Motorrad (Lenker und Bremshebel) orientierte.Seit 1981 gibt es die erste Mountainbike Zeitschrift (Fat Tire Flyer Magazine von Charles Kelly).
Den Durchbruch schaffte das Mountainbike mit der ersten Mountainbike-Weltmeisterschaft in Durango (Colorado) 1990.
Die Gegenwart
In anderen Fahrrad-Kathegorien gibt es den jeweiligen Fahrrad-Typus in nur einer Variante. Beim Mountainbike ist das anders. Inzwischen gibt es zahlreiche Varianten und Unterkathegorien. Und es wird nicht dabei bleiben. Mit Mountainbikes lässt sich viel Geld verdienen, da Preise bis 10.000 Euro und höher bezahlt werden. Und die Mountainbike-Liebhaber, die Breitensportler und die Profis zahlen diese Preise sogar in dem Wissen, dass die Räder es wert sind.Die Zukunft
Die Mountainbike-Hersteller lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen, um die Mountainbike-Welt zu revolutionieren und den Fahrer*innen Neues zu bieten, um den Fahr-Spaß zu erhöhen.Wer hätte sich vor 15 Jahren vorstellen können, dass fette Reifen so beliebt sein würden. Es gibt viele Radler, die es zu schätzen wissen, mit einem Fatbike sicher über Schnee und Eis zu fahren.
Und ja: Die richtig fetten Reifen sind ein mega-Hinkucker!
Wie die zukünftigen MTBs aussehen werden - wissen wir noch nicht. Nur eines steht fest: Es wird Spaß machen.